Montag, 24. August 2009

Ein Pionier der Vitamin D - Forschung

Ich bin ein Vitalstoff-Fan. Das ist bekannt. Als solcher habe ich natürlich auch den Podcast "LPI on Health" des Linus-Pauling-Instituts der Universität von Oregon (Oregon State) abonniert. Die Redaktion des Podcasts hatte anlässlich der Konferenz ein Interview mit dem diesjährigen Preisträger der Linus-Pauling-Medaille Prof. Michael Holick vom Boston Medical Center geführt. Die LPI-Podcasts sind jeder für sich wirklich erstklassing. Doch dieser war jede seiner 18 Minuten ein einsamer Genuß! Ich dokumentiere gerne auch die Abschrift dieses beeindruckenden Beweises wissenschaftlicher Exzellenz!

Was mich wirklich beeindruckt ist die Ruhe und Sachlichkeit, in der Prof. Holick darlegt, warum Vitamin D, das nur Vitamin genannt wird, tatsächlich aber ein Hormon ist, so eminent wichtig für die menschliche Gesundheit ist. Es ist ganz maßgeblich auch seinem mehr als dreißigjährigem Wirken zu verdanken, dass inzwischen ein Umdenkprozess eingesetzt hat. Über die sich wandelnde Haltung habe ich hier bereits anlässlich des Ersten Hohenheimer Ernährungsgespräches berichtet.

Lange galt Vitamin D als fettlöslicher Vitalstoff als gefährlich. Tatsächlich ist die Vitamin-D-Vergiftung die seltendste Diagnose der Welt! Demgegenüber stehen Erkenntnisse, wonach rund 1,5 Milliarden Menschen, also ein Viertel der Weltbevölkerung an einem Vitamin-D- Mangel leiden.

Forscher wie Dr. Holick machen dafür unter anderem die Massivität von Dermatologen verantwortlich, die "seit mehr als 40 Jahren vor den Gefahren der Sonnenstrahlung" warnen. Holick, der dafür vor fünf Jahren aus der dermatologischen Abteilung der Boston Medical Center zurücktreten musste, blieb seiner Haltung treu, die er auf unzählige Studienergebnisse stützt. Ein Lichtschutzfaktor 30, der heute zum Standard geworden ist, fängt jedoch 99 Prozent aller Vitamin D-produzierenden Sonnenstrahlen ab. Holick plädiert für regelmässigen, moderaten Sonnenlicht-Kontakt an Armen und Beinen für rund 15 bis 30 Minuten zwischen 10 und 15 Uhr am Tag. Erst danach sollte Sonnenschutz aufgetragen werden. Natürlich hält Holick nichts von exzessivem Sonnenbaden. Sonnenbrand muss vermieden werden! Eine ihm unterstellte Nähe zur Sonnenstudio-Industrie weist Holick zurück. Vitamin D-Level im Blut können im Winter sichergestellt werden, wenn es im Frühjahr, Sommer und Herbst genug Vitamin D gibt, was im Körperfett gespeichert und bei Bedarf abgegeben werden kann.

Solch moderater Kontakt zur Sonne und ausreichende Vitamin D-Versorgung (Holick selbst nimmt 2000 I.E. Vitamin D pro Tag und empfiehlt 1000 I.E. für Kinder), mindern nicht nur das Risiko an Hautkrebs zu erkranken, sondern auch für zahlreiche andere Zivilisationserkrankungen, betont Dr. Holick. Vor allem Schwangere sollten darauf achten, ausreichend mit Vitamin D versorgt zu sein.

Mittwoch, 5. August 2009

Rechnung ohne Wirt


"Pharmafirmen bilden die rentabelste Industrie weltweit" - die Wirtschaftsteile der Zeitungen sind voll mit Überschriften wie dieser aus der heutigen Süddeutschen Zeitung. Gerade in Zeiten der Krise ist es sexy, Erfolg zu haben, wo andere zittern müssen. Die Pharmaindustrie geniesst schon lange einen guten Ruf in der Wissenschaft, weil sie als "Fortschrittsmotor" gilt, der gefährliche Krankheiten heilen hilft.

Polio ist ausgerottet, dank der Kunst uneigennütziger Forscher. Tuberkulose ebenfalls, hieß es. Jetzt bekommt die Branche ihren zweiten Ritterschlag durch die Börse, weil sie nicht nur Gutes tut, sondern dies auch noch mit konstant sprudelnden Gewinnen. Grandios. Wirklich??

Seltsam mutet an, dass trotz aller wissenschaftlichen Fortschritte, die Menschen nicht gesünder werden. Zwar steigt das Lebensalter. Doch es steigt auch - und zwar bedrohlich - das Risiko schon in vergleichsweise jungen Jahren ernsthaft zu erkranken. Altersdiabetis bei Kindern mag da noch als "lifestylebedingt" abgetan werden. Doch auch die Häufigkeit von Allergien und Stoffwechselerkrankungen nimmt dramatisch zu.

Warum schafft es "die Wissenschaft" nicht, die Zunahme degenerativer Erkrankungen zu stoppen? "Gebt uns etwas mehr Zeit - und Geld", sagen die Wissenschaftler, "dann haben wir gute Aussichten, Krebs, HIV oder die Vogelgrippe zu besiegen!" Ein Appell, den Börsianer gerne hören - solange es ein Hoffnungsschimmer für die ferne Zukunft bleibt!

Als Aktionär der Pharmaindustrie wäre jedenfalls nichts schlimmer, als die rasche und nahhaltige Gesundung der Menscheit durch ärztliche, also wissenschaftliche Kunst. Wieso? Weil die gigantischen Werte und Profite, die sich in den Bilanzen der Pharmakonzerne abbilden, auf das Versprechen des Wachstums, also steigender Umsätze und Erträge aufgebaut sind! Allein schon Stagnation, im Börsendeutsch "Nullwachstum", treibt dem Investor Schweißperlen auf die Stirn. Rückläufige Zahlen, vulgo: "Verluste", lösen Panik und Kursrutsche aus, wie wir sie gerade bei den Banken und Finanzkonzernen erlebt haben.

Hat die Branche, die von knallhart kalkulierenden Kaufleuten geführt wird und nicht von Samaritern (das lässt sich allein schon an ihrer Patent- und Lizenzpolitik ablesen), also ein Interesse an nachhaltiger Gesundheit? Oder ist dieser Wachstums- und Profitautomatismus ein Grund, weshalb sich die Forschung seit Jahrzehnten auf die Behandlung von Symptomen konzentriert anstatt auf Ursachen? Weshalb ganzheitlich-komplexe Heilansätze wie die Orthomolekulare Medizin mit dem Etikett "Esoterik" stigmatisiert und abgewertet werden? Das frage ich Sie!


—Post von meinem iPhone - ggf. Wechstaben verbuchselt ;-)